Gastregion Heidadorf Visperterminen
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Visperterminen
Ein stattliches Bergdorf auf 1350 m ü.M. Ein Berghang mit Reben, Äckern und Wiesen, umrandet von Lärchen- und Arvenwäldern; Schneegekrönte Pyramiden, stille Bergseelein, blumenübersäte Alpweiden, reine Luft...
Visperterminen mit seiner unverfälschten Natur ist ein Paradies für Wanderer und bietet einen phantastischen Ausblick auf die weiss leuchtenden Viertausender der Walliser und Berner Alpen. Hier findet man im Sommer neben weidenen Kühen, Gemsen und Stienböcken auch noch alte Suonenpfade und eine wunderschöne seltene Bergvegetation. Im Winter verfügt Visperterminen über ein kleines interessantes Skigebiet. Eine Sesselbahn führt sowohl im Winter wie auch im Sommer vom Dorf aufs Giw ( 1950 m ü.M.) Dort stehen zwei Skilifte, ein Kinderlift und ein Kinderfunpark zur Verfügung.
Bergdorf
Dreizehn guterhaltene, idyllische Weiler, über den ganzen Berg verstreut, zeugen noch heute vom harten Nomadenleben, das die Bewohner des grössten Oberwalliser Bergdorfes die letzten Jahrhunderte zu ihrem Überleben führten. Unzählige Kapellen erklären, wo die frommen Leute ihre Kraft holten. Tradition erleben im bodenständigen Alltag dieses Bergdorfes bei dörflichen Festen und kirchlichen Feiern.
Weindorf - Europas höchster Weinberg
Umrahmt von den höchsten Schweizer Bergen gedeiht in Visperterminen der Wein bis auf eine Höhe von 1 150 m ü.M. Die „Rieben“ sind damit der höchste Weinberg Europas. In kurzen Terrassen mit hohen Trockensteinmauern überwindet der Rehberg auf engstem Raum 500 Höhenmeter vom Ufer der Vispa hoch bis zur höchstgelegenen Parzelle. Ein Markenzeichen Visperterminens ist der „Heida“, auch bezeichnet als „Perle der Alpenweine“; sehr beliebt zu Käsegerichten oder Trockenfleisch.
Fragen rund um den Wein werden auf 15 Tafel des malerisch gelegenen Reblehrpfades auf einer Strecke von 1,2 km am Südhang der „Riebä“ beantwortet.
Visperterminen – Geschichtliche Entwicklung
Die Berggemeinde Visperterminen liegt über dem Eingang jenes Oberwalliser Seitentals, das nach Zermatt und Saas Fee führt. Die Hauptsiedlung ist 1370 Meter über dem Meer gelegen. Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche ist vergleichsweise gross und reicht vom Talgrund auf 650 Meter bis auf 2`000 Meter über Meer, die Alpweiden reichen gar bis auf 2`600 Meter.
Der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebt die unter Wasserknappheit leidende Hanggemeinde zwei grössere Auswanderungsschübe nach Übersee. Nach dem Bau eines Wasserstollens 1916 wächst dann die Bevölkerungszahl kontinuierlich an. 1930 zählt die Gemeinde 750 Einwohner, 1970 1200. Hauptgrund für dieses Wachstum ist die Nähe zum Industrieort Visp und die damit mögliche Pendelwanderung ins Tal. 1941 wird die Fahrstrasse Visp – Visperterminen eröffnet. Doch die grundlegende Veränderung in den 1960er-Jahren. In dieser Zeit arbeiten jeweils um die 200 Tagespendler an auswärtigen Arbeitsplätzen, der grösste Teil von ihnen im Chemiewerk der Lonza AG in Visp. Um 1990 gehen täglich an die 350 Leute zur Arbeit ins Tal, davon 190 in die Lonza.
Entsprechend stark ist der Rückgang der in der Landwirtschaft tätigen Bevölkerung. Macht diese 1930 rund 85 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, sind es 1960 noch 43 Prozent. 1990 leben noch zehn Familien ausschliesslich von der Landwirtschaft, 2003 sind es immerhin noch einige wenige, nachdem dieser Wert zwischenzeitlich, fast bei Null angelangt war. Dank Nebenerwerbs- und Hobbylandwirtschaft (Reben, Schafe) hat die Gemeinde äusserlich bis in die jüngste Zeit hinein einen ausgeprägt bäuerlichen Charakter beibehalten. Diese nebenbei betriebene Bewirtschaftung ererbter Güter dürfte auch ein Hauptgrund für die starke Bindung ans Dorf sein. Die in Visperterminen in der Nachkriegszeit und bis 1990 eine gegenüber anderen Berggemeinden positive Bevölkerungsentwicklung bewirkt hat. Im Jahr 2000 zählt Visperterminen 1357 Einwohner, 17 weniger als bei der Volkszählung 1990.
Trachtendorf
Ein Trachtenvereins wurde erst 1975 gegründet, wobei nicht wenige Frauen die Tracht weiterhin parallel zum Verein tragen, das heisst, ohne Mitglied zu werden.
Visperterminen gehört zu den wenigen Orten in der Schweiz, in denen die Tracht bis heute unabhängig von den Eingriffen einer bewussten Trachtenpflege in Gebrauch ist. «Das Festtagskleid – es ist die eigentliche Terbinertracht – war das Hochzeitskleid jeder Terbinerin. Da ein so wertvolles Kleid nicht nur für den Hochzeitstag dienen sollte, wurde es ein Leben lang an den hohen Festtagen des Kirchenjahres – Ostern, Pfingsten, Fronleichnam, Segensonntag, Kirchenfeste, Primizen, bestimmte Marienfeste – getragen. Es war auch das Kleid der Tauf- und Firmpatin. Bei aussergewöhnlichen weltlichen Feierlichkeiten wie Empfängen, Auftritten der Musikvereine (Ehrendamen) zieht man „das Kleidchen“ ds Chleidji an.
Darüber hinaus gibt es das Festtagskleid im Winter; das Sonntagskleid, das Kleid für den Werktagsgottesdienst, die Arbeitstracht, das Kleid der Hirtin sowie das Kleid zum Servieren.
(Quelle Thomas Antonietti „Mode, Macht und Tracht“)